9-Tag, 24. April 2023
- Philippe Selot

- 24. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Aug.
Ounagha – Tamri
Gestern Abend war es unmöglich, etwas zu essen zu finden. Alles war geschlossen, bis auf eine Bäckerei, die mir zwei Baguettes verkauft hat. Ein kleiner Kiosk, der allerlei verkauft, war auch zu, aber der Besitzer war so freundlich, mir etwas Käse zu verkaufen. Also gab es ein Picknick zum Abendessen.
Meine erste Nacht im Zelt war eher mässig. Die Hunde aus der Nachbarschaft haben die ganze Nacht gebellt. Und heute Morgen hat mich der Muezzin um 5:30 Uhr mit seinem ersten Gebetsruf geweckt!
Beim Verlassen des Campings hörte ich ein Pfeifen von meinem Hinterrad. Ich hielt an und stellte fest, dass meine Hinterbremse fast nicht mehr funktionierte, ein Problem mit den Bremsbelägen. Da ich mitten auf dem Land war, blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzufahren.
Die Landschaft war wunderschön, hügelig, und die Strassen sehr gut in Schuss. Das half mir etwas, den Bremsenärger zu vergessen. Ich kam zu früh im Hotel an und es war niemand da. Ein Nachbar rief den Besitzer an, der mich bat, in ein anderes Hotel, „La Bananeraie“, zu gehen. Dort wurde ich herzlich empfangen, aber da es immer noch ein Feiertag war, gab es nichts zu essen.
Ich erklärte mein Bremsproblem und schrieb eine E-Mail an meinen Honda-Agenten in der Schweiz. Im Internet fand ich keine Honda-Werkstatt in der Nähe.
Der Hotelangestellte setzte sich sofort ein: Er rief seinen Chef an, der alle Motorradwerkstätten in Agadir kontaktierte (alle wegen Feiertag geschlossen). Innerhalb weniger Minuten wurde ich zurückgerufen, um Details zu meinem Problem zu klären, und fünf Minuten später rief mich eine Yamaha-Werkstatt an und sagte, sie wäre ab morgen früh bereit, die Bremsbeläge zu wechseln. Mein Honda-Agent hatte mir inzwischen auch eine Adresse gegeben. Ich werde morgen sehen, wie es läuft.
So richtete ich mich im Hotel La Bananeraie (https://de.planetofhotels.com/marokko/tamri/la-bananeraie) ein und nutzte das Internet. Ich ging zur Bank in Tamri, um Bargeld abzuheben, denn Kreditkarten werden in Marokko nicht überall gut akzeptiert.
Auf dem Rückweg zum Hotel hielten zwei Touristen mit ihrem Guide bei uns zum Erfrischen. Wir stellten fest, dass wir alle aus der Schweiz, aus Bern kommen! Die Dame besitzt ein Antiquitätengeschäft in der Nähe vom Restaurant „Pöstli“ in der Altstadt, jeder in Bern kennt das Restaurant. Und der Herr, Jerry, ist Amerikaner und war Bassist bei Polo Hofer, der legendären Berner Band Zürich West. Was für ein Zufall, und wie klein ist doch die Welt! Wir versprachen uns, uns in Bern wiederzusehen.
Den Rest des Nachmittags nutzte ich, um meinen Blog zu schreiben, was ich gestern nicht konnte, weil es im Camping keinen Strom gab.
Heute bin ich 139 Kilometer in 2 Stunden und 40 Minuten gefahren.












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