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3. Juni 2023

  • Autorenbild: Philippe Selot
    Philippe Selot
  • 3. Juni 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Aug.

Heute, ein Gedenktag. Heute ist ein besonderer Tag: der 59. Geburtstag meines besten Freundes Ivo, der viel zu früh von uns gegangen ist. Ich denke ganz fest an ihn.

 

Das Budget, ein zentraler Punkt.

Für eine solche Reise ist das Budget natürlich ein Schlüsselthema. Der Benzinpreis variiert enorm von Land zu Land: Zum Beispiel kostet Benzin im Iran etwa 0,31 €/Liter, während es in Deutschland fast 1,80 €/Liter sind. Auch die Lebenshaltungskosten ändern sich stark je nach Region, die man durchquert.

 

Ich hatte meine Reise sorgfältig vorbereitet. Ende 2019 schien alles bereit, ich fühlte mich mit meiner Planung wohl und war zuversichtlich für einen Start im Frühling 2023.

 

Die Pandemie, ein harter Einschnitt.

Im März 2020, an einem Dienstagnachmittag, änderte sich alles: Alle Mitarbeitenden wurden aufgefordert, bis auf Weiteres nach Hause zu gehen. Die Pandemie hatte zugeschlagen. Anfangs dachte niemand, dass das so lange dauern würde...

 

Geopolitische Umbrüche.

Im Februar 2021 erschütterte ein Militärputsch Myanmar: General Min Aung Hllaing übernahm die Macht, während Aung San Suu Kyi inhaftiert wurde. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen, alle Grenzen geschlossen. Dabei war Myanmar einer der Höhepunkte meiner Reise.

 

Um dieses Land via China zu umgehen, hätte ich eine völlig andere Route wählen müssen. Doch mit einem privaten Motorrad ist China wegen der strengen Führerscheinvorschriften quasi unerreichbar.

 

Die Lösung wäre gewesen, das Motorrad per Schiff von Kalkutta nach Bangkok zu verschiffen, eine einmonatige Überfahrt, während der ich in der Schweiz hätte Zwischenstation machen können.

 

Der Krieg in der Ukraine. 

Ein Jahr später griff Russland die Ukraine an, was eine bis heute andauernde Krise auslöste. Das änderte meine Pläne grundlegend: Die Grenzen zu Russland wurden geschlossen, was die nördliche Route über Russland, Kasachstan und Zentralasien unmöglich machte.

 

So musste ich eine neue Route planen: über die Balkanländer, die Türkei und dann eine Schleife durch Zentralasien, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan. Tadschikistan hatte ebenfalls seine Grenzen geschlossen, ebenso die Pamir-Route und der Wakhan-Korridor wegen der unsicheren Lage. Nach und nach schlossen fast alle Länder in Zentralasien ihre Grenzen.

 

Schwierigkeiten im Iran.

Seit Oktober erlebt der Iran heftige Unruhen gegen das konservative islamische Regime, und es werden keine Visa mehr ausgestellt. Das ist sehr schade, denn in allen Reiseberichten wird die Grosszügigkeit und Herzlichkeit der Iraner gelobt. Auch das kulturelle Erbe des Persischen Reichs fasziniert.

 

Diese Lage machte mein Projekt endgültig unmöglich, genauso wie die Durchquerung des Nahen Ostens und der Arabischen Halbinsel, die wegen Syrien und Irak nicht machbar ist.

 

Marokko, ein Ausweg.

Doch ich habe nicht aufgegeben. Marokko stand schon lange in meinem Kopf. Ich hatte sogar überlegt, das Motorrad von Australien nach Marokko zu verschiffen und von dort aus zurück in die Schweiz zu reisen.

 

Ich hatte mich bereits informiert: Mit dem Schiff von Sète nach Tanger, dann durch Marokko fahren, anschliessend zurück nach Europa über Gibraltar, Andalusien, Portugal, das Baskenland, Bordeaux bis zu meinen französischen Wurzeln in der Charente, und schliesslich zurück in die Schweiz.

 

Eine kürzere, einfachere Strecke von rund 10’000 Kilometern und etwa zweieinhalb Monaten.

 

ree


 
 
 

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