1. Mai 2024
- Philippe Selot

- 1. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug.
Vor genau einem Jahr habe ich Marrakesch in Richtung Süden verlassen. Ein Jahr später komme ich gerade von einem weiteren Besuch bei meinem Chirurgen zurück!
Vor zwei Wochen hatte ich ein SPECT/CT (Kombination von einzelphotonen-Emissionscomputertomographie und Computertomographie) mit Kontrastmittel, um das Innere meines Fusses genauer zu untersuchen. Heute hat mir der Chirurg die Ergebnisse erklärt. Ich kann mich wieder besser bewegen, auch wenn mein Fuss im Bereich des Sprunggelenks weiterhin geschwollen ist. Nachts trage ich meinen Gips, tagsüber meinen orthopädischen Schuh.
Die Schrauben im Schienbein sitzen gut, und die Heilung verläuft dort zufriedenstellend. Anders sieht es beim Sprungbein aus, besonders im Bereich der Ferse: Dort halten die Schrauben nicht richtig. Das liegt an der Knochensubstanz, die durch die Staphylokokken Infektion letzten Sommer geschädigt wurde. Eine Schraube ist gebrochen, die andere verbogen, was zu einer leichten Verschiebung des Fusses nach innen führt. Diese Fehlstellung erklärt auch die Schwellung, denn die Metallplatte reibt am Sprungbein.
Theoretisch müsste das ziemlich schmerzhaft sein, aber zum Glück spüre ich nichts. Nur nach längeren Spaziergängen, wenn der Fuss anschwillt und der Schuh dann unangenehm drückt. Richtig weh tut es aber nicht.
Ich hatte heute mit einer weiteren Operation gerechnet, es wäre die sechste gewesen! Doch mein Chirurg und ich haben entschieden, vorerst abzuwarten, bis die Heilung im Schienbein abgeschlossen ist. Wir sehen uns Anfang Juli wieder zur Kontrolle.
Um die porösen Stellen im Knochen zu unterstützen, nehme ich hochdosiertes Vitamin D3. Auch wenn ich noch hinke, so beweglich wie jetzt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt!
Wie gesagt, vor einem Jahr war ich noch in diesem wunderschönen Land Marokko. Und ein Jahr später bin ich immer noch nicht ganz über diesen blöden Sturz hinweg.
Seit etwa einem Monat habe ich Mühe mit dem Schlafen, werde schnell gereizt und ungeduldig. Deshalb habe ich meinen Hausarzt aufgesucht, zum Glück haben wir ein sehr gutes Vertrauensverhältnis. Er ist zurückhaltend, wenn es um Antidepressiva geht. Abgesehen von einem leichten Schlafmittel, das mir helfen soll, wieder zu einem besseren Schlaf zu finden, haben wir uns für eine MBCT-Therapie (Mindfulness-Based Cognitive Therapy) entschieden, eine achtsamkeitsbasierte Form der kognitiven Verhaltenstherapie, die besonders bei langwierigen Beschwerden hilft, die aufs Gemüt schlagen.
Mein Arzt hat mir das Buch von Professor Mark Williams empfohlen: Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Darin wird der Ansatz erklärt und es enthält auch Achtsamkeitsübungen. Ich bin eigentlich kein Fan von esoterischen Dingen, eher pragmatisch, und diese Methode scheint genau das Richtige für mich zu sein. Nachdem ich das Buch gelesen und mit den ersten Übungen begonnen habe, war ich selbst überrascht: Ich habe das Gefühl, etwas mehr Abstand zu meiner Situation zu gewinnen und sie besser akzeptieren zu können.
Ich habe zudem eine Ärztin getroffen, ehemalige Leiterin der Anästhesie am Universitätsspital Bern, die mir empfohlen hat, an einem achtwöchigen MBCT-Kurs teilzunehmen. Ich bin gerade auf der Suche nach einer Gruppe mit freien Plätzen.
Das alles erklärt auch, warum mein Blog gerade auf Pause ist. Aber ich finde es wichtig, diese Entwicklungen zu teilen.
Und vielleicht ist es ein Zeichen für einen Neuanfang: Nach 22 Jahren voller Fahrspass habe ich meinen Peugeot 406 Coupé V6 verkauft und eine neue Peugeot 508 PSE Plug-in Hybrid bestellt. Ersatzteile für Autos aus den 2000ern wurden zunehmend schwierig zu finden, und solche Modelle waren damals noch nicht auf Energieeffizienz ausgelegt. In zwei Wochen sollte ich mein neues Auto erhalten!










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