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20-Tag, 5. Mai 2023

  • Autorenbild: Philippe Selot
    Philippe Selot
  • 5. Mai 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Aug.

Aït-Ben-Haddou – Zagora

 

Ich könnte fast sagen, das ist eine weitere wunderbare Begegnung, aber bisher waren ja alle Begegnungen herzlich, aufmerksam und einfach freundlich.

 

Gestern Abend, als ich meinen Blog schrieb, kam eine Karawane von Transporter an. Es war das Begleitteam einer Rallye in Marokko. Eine gute Handvoll Fahrzeuge, hauptsächlich französische, aber auch Schweizer und Briten. Sie hatten alles dabei, sogar einen Küchenwagen und eine Bar! Ein weiterer Biker aus Köln kam ebenfalls an. Der Campingbesitzer vom Atlas View wollte ihn mit uns (dem Niederländer und mir) zusammenstellen, aber sein Zelt war so gross, dass kein Platz war. Deshalb bekam er einen anderen Standort zugewiesen.

 

Das Essen wurde serviert, und rate mal was? Genau, eine Tajine! Aber zum Glück ist jede Zubereitung anders. Die älteste Tochter des Besitzers bot sogar an, meine Wäsche zu waschen, so aufmerksam!

 

Nachdem ich den Sonnenuntergang hinter dem Hohen Atlas verpasst hatte, informierte uns der Besitzer, dass seine Familie Berbermusik spielen und Lieder singen würde. Wir setzten uns, der Koch der Rallye schenkte uns ein Bier aus der Bretagne ein sehr gutes Bier und die Vorstellung begann. Die ganze Familie versammelt, die Männer mit Trommeln, die Frauen singend. Einfach, aber voller Freude. Ein wunderschöner Abend unter einem sternenklaren Himmel und Vollmond.

 

Heute Morgen packte ich meine Sachen, doch bevor ich losfuhr, bestand der Besitzer darauf, dass der niederländische Biker und ich das Anwesen besichtigen. Das Haus ist schlicht, aber makellos, nichts liegt herum, alles hat seinen Platz. Stolz zeigte er uns das Wohnzimmer mit Fernseher, eine Waschmaschine (die sehr gut funktionierte), eine Küche mit Ofen und, Überraschung, den Lehmstall! Eine Kuh mit Kalb, etwa zehn Schafe, gleich viele Ziegen und einige Hühner, die herumpickten.

 

Der Abschied war gekommen. Der Besitzer schenkte mir einen prächtigen Vulkanstein, der, aufgebrochen, schöne blaue Kristalle zeigt. Was für eine grosszügige und fürsorgliche Familie, die diesen Aufenthalt unvergesslich gemacht hat! Alle verabschiedeten sich und gingen in verschiedene Richtungen.

 

Ich fuhr an der ersten Kreuzung auf die N9 in Richtung Ouarzazate, um die Stadt zu umfahren und dann weiter nach Süden Richtung Zagora zu fahren. Die N9 steigt nochmals ins Atlasgebirge, heute auf maximal 1230 Meter. Danach geht es hinunter in die Ebenen. Die Landschaft verändert sich, die Vegetation wird spärlicher, und die Temperatur steigt. Ich bin am Rand der Wüste, ein heisser, sandiger und starker Wind macht das Fahren mühsam. Die Temperatur erreicht 40 °C, doch erstaunlich angenehm.

 

Ich komme in Zagora an, wo ich einen Platz auf dem Camping Palmeraie Amezrou (https://g.co/kgs/QLiZ2Gi). reserviert habe. Natürlich ist die Begrüssung herzlich. Man legt mir ein Palmblatt-Teppich hin, auf dem ich mein Zelt aufstelle, und der Tee wird serviert. Es gibt nur ein Mobilheim, wahrscheinlich weil es für Touristen zu heiss ist. Die Palmenoase hält, was ihr Name verspricht: Ich bin von schönen Palmen umgeben, die Schatten spenden, so kostbar bei diesen höllischen Temperaturen.

 

Der Campingplatz hat ein Restaurant, wo ich später essen will. Ich befürchte, dass bei so wenigen Gästen die Auswahl begrenzt sein wird auf was?

 

Heute bin ich 185 Kilometer in 3 Stunden und 2 Minuten gefahren.


ree



 
 
 

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