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11. September 2023

  • Autorenbild: Philippe Selot
    Philippe Selot
  • 11. Sept. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Aug.

Seit meinem letzten Blogeintrag ist nicht viel passiert. Ich habe geduldig (manchmal mit etwas Resignation) weiterhin den Gips getragen, trotz der drückenden Hitze dieses Sommers. Dabei habe ich sehr darauf geachtet, mein Bein nicht zu belasten, um die Heilung meines Sprunggelenks bestmöglich zu unterstützen.

 

Die tragischen Ereignisse in Marokko (das starke Erdbeben) haben mich tief berührt, zumal ich durch die Region gefahren bin, die vom Erdbeben stark betroffen wurde. Ich habe mehrere Campingplätze und Herbergen kontaktiert, bei denen ich übernachtet hatte, um mich nach ihrem Zustand zu erkundigen. Das Hotel La Bananeraie nördlich von Agadir und der Campingplatz südlich der Stadt haben keine Schäden erlitten. Dagegen wurde der Campingplatz Atlas View bei Ouarzazate, wo ich eine unvergessliche Zeit verbracht habe, teilweise beschädigt. Der Sohn des Besitzers hat mir einen detaillierten Bericht über den Zustand des Gebäudes geschickt, zum Glück geht es der Familie gut.

 

Was mich aber noch mehr beunruhigt, ist das Schweigen rund um die Auberge des Arts in Ourigane, nicht weit von Moulay Brahim entfernt, eine Gegend sehr nahe am Epizentrum. Diese Herberge scheint schwer getroffen worden zu sein. Bis heute habe ich keine Antwort auf meine Nachricht erhalten, sie wurde nicht einmal gelesen. Ich hoffe von Herzen, dass sich meine Befürchtungen nicht bestätigen. Von meinen Freunden im Spital in Midelt gibt es ebenfalls keine Neuigkeiten, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie gerade mit ganz anderen dringenden Problemen zu tun haben. Hoffen wir, dass König Mohammed VI. bald internationalen Teams erlaubt, zu helfen, bevor es für abgelegene Regionen zu spät ist.

 

Heute hatte ich erneut einen Termin bei meinem Chirurgen, genau vier Monate nach meinem Unfall in Marokko. Ziel war es, den Stand meiner Sprunggelenksheilung zu prüfen, nach der Entfernung der Schrauben und Platten bei der letzten Operation, Entfernung, die wegen einer bakteriellen Infektion nötig war. Nach einer Röntgenaufnahme kam das Urteil: positiv! Ich darf den Gips, der mich den ganzen Sommer begleitet hat, endlich ablegen! Eine grosse Erleichterung.

 

Die letzten Monate, die ich grösstenteils zu Hause verbracht habe, fast immobilisiert und auf meinen Trottinett angewiesen, waren eine grosse Belastung, körperlich wie psychisch. Jetzt trage ich orthopädische Schuhe und eine Kompressionsstrumpf. Das ist deutlich angenehmer als der Gips, auch wenn, seien wir ehrlich, diese Schuhe eher an Motorradstiefel erinnern als an Designerschuhe!

 

Mein Bein hingegen ist komplett geschrumpft. Ich muss das Gehen neu lernen und die Beweglichkeit wieder trainieren. Deshalb starte ich jetzt mit Physiotherapie, zwei Mal pro Woche. Mein erster Termin ist heute am späten Nachmittag, im Zentrum, wo ich auch Fitness gemacht habe. Ich werde schauen, ob ich daneben auch eine sanfte Aktivität wieder aufnehmen kann. Im Moment benutze ich noch eine Krücke, die mir Sicherheit gibt und beim Gleichgewicht hilft.

 

Und natürlich gibt es keinen Blogeintrag ohne ein neues Kapitel meiner Saga mit der Krankenkasse KPT!

 

Ich hatte vom Chirurgen eine Verordnung für orthopädische Schuhe, einen Kompressionsstrumpf und eine Hilfe zum Anziehen des Strumpfs. Wie ich im letzten Eintrag erklärt habe, habe ich das Material in einem Fachgeschäft besorgt. Rechnung: 490 Franken. Ich schickte sie sofort an die Krankenkasse… die mir antwortete, sie lehne die Rückerstattung ab und ich müsse beweisen, dass diese Ausrüstung nicht schon durch die Invalidenversicherung gedeckt sei. Ein unsinniges Vorgehen, denn die Invalidenversicherung hat mit meiner aktuellen Situation nichts zu tun.

 

Wieder eine Ausrede, unnötige Komplikationen. Ich kontaktierte meinen Chirurgen und das Fachgeschäft erneut, und beide bestätigten mir, dass die Rechnung von der Krankenkasse übernommen werden müsse. Das Geschäft schickte mir sogar den Gesetzesauszug, der die orthopädischen Hilfsmittel klar abdeckt. Nach mehreren Austauschen und viel Beharrlichkeit hat KPT schliesslich zugestimmt, die Kosten zu übernehmen… Doch einmal mehr zeigte sich ihr Vorgehen als völlig ineffizient und wenig professionell.

 

Ich habe das Gefühl, die nächste Auseinandersetzung wird die Physiotherapie betreffen…

 

ree





 
 
 

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