1. Juni 2023
- Philippe Selot

- 3. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug.
Warum Marokko?
Vor einigen Jahren verbrachte ich bereits Ferien in Marrakesch. Trotz des sehr touristischen Charakters hat es mir dort sehr gefallen, vor allem die Ausflüge ausserhalb der Stadt. Ich habe ganz wunderbare Erinnerungen daran.
Aber meine ursprüngliche Reise war ganz anders geplant: Ich wollte von Bern bis Perth in Australien mit dem Motorrad fahren! Woher kommt diese Idee? Zu meinem Geburtstag schenkte mir mein Motorradkollege René aus Köln, mit dem ich viel unterwegs bin (unsere letzte gemeinsame Tour war Patagonien im Herbst 2022), ein Buch: Goodbye Lehmann. (https://stefanfay.de/gbl/)
Der Autor Stefan Fay erzählt darin, wie er an der Abschiedsfeier eines Kollegen, Herrn Lehmann, teilnahm, der über sein «monotones» Leben und die rasende Geschwindigkeit, mit der die Zeit vergeht, sprach. Stefan Fay fragte sich daraufhin, wie man diesem langweiligen Leben entkommen könnte. Er entschied sich zusammen mit einem Freund, eine Motorradreise von Stuttgart bis nach Australien zu machen. Keiner von beiden waren passionierte Motorradfahrer, aber sie glaubten, dass das Motorrad die beste Art sei, die Welt zu entdecken, Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen.
Das Buch ist nicht technisch, es handelt nicht vom Motorrad, sondern vom Leben und den täglichen Gedanken auf der Reise. Themen wie Bewusstsein, Meditation, Leidenschaft, Neugier, Arbeit und letztlich, wie man ein gutes Leben führt, werden behandelt. Es ist für alle zugänglich, und obwohl ich kein grosser Leser bin, habe ich es in einer Woche verschlungen.
Danach las ich weitere Bücher über Motorradreisen rund um die Welt und schaute dutzende Berichte und Filme online. So entstand die Idee: Ich wollte meine Pension nicht ziellos verbringen, wie Herr Lehmann. Also begann ich, eine Reise zu planen, deren Route, der der beiden Abenteurer ähnelt.
Mein ursprünglicher Reiseverlauf sieht so aus: Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Russland, Kasachstan, Kirgisistan (mit dem Pamir-Gebirge), Tadschikistan (mehrere Pässe über 4000 m, darunter der Ak-Baital-Pass mit 4655 m), Usbekistan (Seidenstrasse), Turkmenistan, Iran, Pakistan, Indien, Myanmar, Thailand, Malaysia, Indonesien, Osttimor, Australien.
Eine Strecke von rund 51’000 Kilometern, 12 bis 16 Monate unterwegs, 19 Länder, 3 Kontinente.
Aber die Planung allein macht schon die Hälfte des Erfolgs aus:
Wann soll man starten?
Wie passiert man hohe Pässe?
Das Klima: Regenzeiten, Hitze, Monsun.
Visa.
ATA-Carnet für die Zollabfertigung des Motorrads.
Benzin finden (in Zentralasien fährt man fast ausschliesslich mit LPG).
Pausen und Sehenswürdigkeiten organisieren.
Fähren buchen.
Die lokale Kultur und Verhaltensweisen verstehen.
Motorradfahren bedeutet auch, Folgendes zu managen:
Begrenzter Platz fürs Gepäck.
Die Ausrüstung (Zelt, Kleidung, Ersatzteile).
Qualität der Ausrüstung.
Schliesslich muss man alles vor, während und nach der Reise organisieren: Krankenversicherungen, Unterkunft, Banken, Materialkauf usw. Eine genaue Inventarliste ist unerlässlich, um die Zollabfertigung zu erleichtern.














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