25. Oktober 2023
- Philippe Selot

- 26. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug.
Während der Nacht macht die diensthabende Pflegefachfrau ihre Runde, misst meinen Blutdruck, kontrolliert die Drainage an meiner Narbe und lässt mich dann schlafen. Kurz vor sieben Uhr werde ich durch die Unruhe im Gang wach: Das Frühdienst-Team trifft ein. Ich bekomme Frühstück, es wird mir bei der Körperpflege geholfen, und dann schliesst man mich an eine neue Antibiotikainfusion (Cefuroxim Fresenius 1500 mg) an, zur Vorbeugung von postoperativen Infektionen. Davon erhalte ich drei Dosen pro Tag.
Kurz darauf kommt das Operationsteam von gestern vorbei: der Chirurg, seine Assistentin und ein angehender Orthopäde. Ihre Zusammenarbeit ist beeindruckend, man spürt eine schöne Harmonie. Sie untersuchen meine Narbe, die Position meines Fusses und meine Empfindungen, alles tipptopp. Sie empfehlen mir, bei der Physiotherapie einen Trottinett zu beantragen, ähnlich dem Roller, den ich vorher benutzte, um die Mobilität während meines Aufenthalts zu erleichtern.
Nachdem sie gegangen sind, bringt man mich zum Gipsanlegen und zur Röntgenaufnahme. Die Gips Frau ist dieselbe sympathische Fachperson, die sich bereits letzten Mittwoch um mich kümmerte. Zufällig kommen wir auf die Krankenkassen zu sprechen, und obwohl ich nichts von meinen Problemen mit der KPT erwähnt habe, erzählt sie von ihren eigenen Schwierigkeiten mit dieser Versicherung!
Das Röntgenbild bestätigt, dass alles in Ordnung ist. Zurück im Zimmer wird bald das Mittagessen serviert. Auch wenn 11:30 Uhr für mich etwas früh ist, sind die Zeiten im Spital eben anders als im Alltag. Nach dem Essen schaue ich Nachrichten im Fernsehen und freue mich zu sehen, dass die Solidaritätsbewegungen für das palästinensische Volk, das schon lange unter Verfolgung leidet, weltweit zunehmen.
Ich erhalte eine weitere Antibiotikainfusion, aber die Schmerzen an der Narbe kehren zurück. Ich bekomme eine Tablette Oxynorm (ein Entzündungshemmer), die schnell Linderung bringt. Kurz darauf besucht mich die Physiotherapeutin. Sie wusste nicht, dass ich hier schon einmal wegen desselben Problems hospitalisiert war, was unnötige Wiederholungen erspart. Sie kümmert sich um das Trottinett und sagt, sie komme morgen wieder. Wenig später wird mir der Roller ins Zimmer gebracht.
Wie oft döse ich ein wenig vor mich hin, der Schlafmangel macht sich bemerkbar, und die Medikamente müde machen.
Zum Abendessen habe ich mich für eine leichte Mahlzeit entschieden: Melone mit Rohschinken. Meine Mutter hat angerufen, ich habe ihr vom Spitalaufenthalt erzählt. Beim Durchzappen stelle ich fest, dass die gratis Sender eine sehr schlechte Qualität bieten: Abgesehen vom französischsprachigen Schweizer Kanal läuft vor allem amerikanische Serien und wenig Interessantes.
Leider nehmen die Schmerzen gegen 22 Uhr wieder zu. Die ersten zwei Medikamente helfen nur wenig, erst das dritte bringt mir schliesslich Schlaf.










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